Josef Hufenstuhl wurde am 16. Juli 1880 in Röttgen bei Wipperfürth geboren und war verschiedenen Aussagen zufolge als Kriminalbeamter in der Weimarer Republik der SPD beigetreten.
Hufenstuhl war bei der politischen Abteilung der Kriminalpolizei Wuppertal im Rang eines Kriminalkommissars beschäftigt. Er galt überdies als willfähriger und opportunistischer NS-Roboter, der als Leiter der Exekutivabteilung eine wütende Feindschaft zu seinem Vorgesetzten und Dienststellenleiter Kriminalrat Wilhelm Müller kultivierte. Hufenstuhl, der zwar der NSDAP, nicht aber der SS beitrat, was auf sein vorgerücktes Alter zurückzuführen sein dürfte, wurde am 24. April 1941 zum Kriminalrat befördert, nachdem der am 30. September 1940 den Dienststellenleiter Müller als Leiter der Außendienstelle abgelöst hatte.
Bis zum Kriegsende fungierte er als Leiter der Außenstelle Wuppertal. In der Dienststelle erzeugte er zusammen mit dem SA-Schläger Artur Peters ein derartiges Terrorklima, dass sich die eher zurückhaltenden Gestapobeamten unwohl und unter Druck gesetzt fühlten. In seine Dienstzeit fallen die schlimmsten Verbrechen der Staatspolizei: die Judendeportationen, bei denen er keine Konzessionen von untergeordneten Diensträngen duldete, und die Sonderbehandlungen, also die Ermordung einer bis heute unbekannten Zahl von ausländischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. In der Endphase des Kriegs war Hufenstuhl verantwortlich für das Standgericht und die Durchführung der Erschießungsaktionen in Burgholz und in der Wenzelnbergschlucht. Er hatte die Morde zwar angeordnet, mochte der Umsetzung seiner Befehle jedoch nicht beiwohnen und überließ deshalb die Ausführung seiner Mordbefehle seinen Untergebenen. Bei Kriegsende flüchtete er zu Bekannten nach Schildgen bei Odenthal, wo er sich seiner Verantwortung am 24. Mai 1945 durch Suizid entzog.
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