Erich Werner wurde am 26. Oktober 1900 in Barmen geboren. Er arbeitete als Bauarbeiter beim Straßenbauamt der Stadt und war Wuppertaler Vorsitzender des Einheitsverbands für das Baugewerbe im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB). Gleichzeitig war Werner Arbeitsgebietsleiter Bau der kommunistischen Sondergewerkschaft Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition (RGO). Offenbar gehörte er auch dem Reichsbanner an, was voraussetzte, dass er seine RGO-Mitgliedschaft dort geheim hielt, weil eine Mitgliedschaft im Reichsbanner die in einer kommunistischen Organisation ausschloss. Ob er dabei einen nachrichtendienstlichen Auftrag des AM-Apparates ausführte, muss Spekulation bleiben.
Am 15. September 1933 verhaftete die Gestapo Werner und lieferte ihn in das frühe Konzentrationslager Kemna ein. Im Lager Kemna misshandelte ihn die SA als so genannten Gewerkschafts-Bonzen besonders rücksichtslos. Außerdem traf er auf den SA-Sturmführer Alfred Meister, dessen Hass er sich in der Zeit vor 1933 zugezogen hatte und der die Wachmannschaft zu immer neuen Schlägen antrieb. Weil er Abend für Abend unbekleidet in die Wupper gezwungen wurde und anschließend nackt auf dem Betonboden schlafen musste, bekam er eine schwere Lungenentzündung verbunden mit hohem Fieber. Drei Wochen lang wurde er deshalb auf einer Spezialstation für Schutzhäftlinge des Klinikums in Wuppertal-Barmen von SS-Ärzten und -Pflegern behandelt, bevor ihn die Kemna-Lagerleitung leidlich wieder hergestellt zurückholen ließ. Am 18. Januar 1934 wurde er mit der Auflösung des Lagers aus der Schutzhaft entlassen.
Er beteiligte sich an der Arbeit der illegalen KPD, bevor ihn die Gestapo am 15. März 1935 erneut verhaftete. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilte ihn das OLG Hamm zu zwei Jahren und neun Monaten Zuchthaus, die er bis zum 15. Dezember 1937 in Münster absaß.
Von 1942 bis 1945 musste Werner in verschiedenen Wehrmachtseinheiten an besonders gefährlichen Einsätzen teilnehmen, um sich als politisch Vorbestrafter an der Front zu bewähren.
Nach Kriegsende war Werner Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in Wuppertal.
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